Mit dem Versprechen seine Snare Cajon wäre als Bausatz für den Technikunterricht, den Kunstunterricht oder als Instrument für den Musikunterricht, schon an Grundschulen geeignet, weil der Zusammenbau so leicht wäre wirbt der Hersteller Nino. Und Tatsächlich ist der Snare Cajon Bausatz leicht zusammenzubauen und qualitativ durchaus im oberen Bereich anzusiedeln. Die größte Schwäche ist an manchen Stellen die Bauanleitung. Doch dies braucht niemanden zu interessieren. Denn hier im Folgenden findet sich eine separate Anleitung zum Nino Snare Cajon Bausatz, die eine perfekte Ergänzung zur Anleitung von Nino selbst darstellt. Tatsächlich ist die moderne Snare- Variante der traditionellen peruanischen Cajon von Nino für alle Altersklassen gut geeignet. Bei gemeinsamen Projekten von Vater und Tochter kann sie unvergessliche Momente erfüllen und auch Liebhaber der Cajon Musik ohne Baupartner kommen bestens alleine zurecht. Lediglich die Liste der noch zusätzlich benötigten Utensilien ist bei diesem Snare Cajon Bausatz etwas länger als bei einigen vergleichbaren Fabrikaten. Dabei ist allerdings nichts, was ein karg ausgestatteter Bastelkeller nicht schon hergeben würde.
Anleitung zum Bau
Benötigt werden der Bausatz und außerdem:
- Holzleim
- Zwei Spannbänder oder laut Hersteller alternativ lange Schraubzwingen von 600 mm. Ich rate aus Erfahrung zu Spannbändern.
- Normale Schraubzwingen oder Leimzwingen. Beides 2-6 Mal.
- Akkuschrauber
- Holzbohrer mit Senker
- Schraubendreher Kreuz
- Schleifpapier mit Klotz
- Bleistift, Winkel und Lineal
- Klebeband
- Multiplexplatte oder etwas Ähnliches mit mindestens 310 x 455 mm
- Zwei Montagehölzer ca 25 x 25 x 300
Zunächst sollte darauf geachtet werden dass der Packungsinhalt des Bausatzes komplett und unbeschädigt ist. Außerdem sollte man alle benötigten Werkzeuge direkt am Arbeitsplatz bereitlegen.
Nun kann damit begonnen werden die Snare Cajon zu bauen. Im ersten Schritt wird hierzu der Korpus verleimt. Boden und Deckenplatte, also die beiden kleinen Platten, und die beiden größeren Seitenplatten sehen beide gleich aus. Wie diese zusammen gehören lässt sich schon anhand der Aussparungen im Holz erkennen. Der Holzleim wird auf die Nut und die äußere Leiste der Bretter aufgetragen. Dann werden die Teile zusammengesteckt, wobei es das Wichtigste ist, dass diese absolut bündig bleiben. Im nächsten Schritt müssen die rechten Winkel im entstandenen Rahmen geprüft werden. Leichter Druck reicht zum Korrigieren. Jetzt wird ein Spanngurt drum herum gewickelt. Das Bild des Herstellers empfiehlt diese am offenen Raum statt den Seitenwänden herablaufen zu lassen. Aus Erfahrung mit Cajon Bausätzen empfehle ich eher den Weg an den Seitenwänden entlang. Sind die Spanngurte eingefädelt werden sie fest angezogen um den nötigen Druck für den Leim zu erzeigen. Mit dem Winkel an der Innenseite noch einmal die Winkel prüfen und schauen dass noch alle Hölzer überall bündig sind Dies wird die letzte Chance zum Korrigieren. Nach Herstelleranleitung können zum Spannen auch die erwähnten großen Schraubzwingen genutzt werden. Wenn sich dies vermeiden lässt empfehle ich Spanngurte. Diese sind im Cajon Bau praktischer. Normaler Holzleim benötigt nun mindestens 2 Stunden zum Trocknen. Mehr ist besser.
Nun müssen die Seitenleisten verleimt werden. Wer die Gurte so geführt hat wie von mir empfohlen und sehr vorsichtig ist, der kann dies sofort ohne Pause tun. Zuerst werden die Seitenleisten mit den Leimzwingen oder kurzen Schraubzwingen eingesetzt und fixiert. Natürlich muss man sie vorher mit Leim bestreichen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass diese bündig an der zukünftigen Vorderseite der Cajon abschließen. Nun ist oben und unten genug Raum übrig um die kürzeren Leisten am Boden und an der Decke der Cajon einzufügen und zu verleimen. Fixiert wird jeweils mit 2 Leim- oder Schraubzwingen. Wer nicht genügende hat um diesen Schritt auf einmal zu machen, der muss jeweils mindestens 1 Stunde Trockenzeit für diese kleinen Leisten pausieren.
Nun kann zwischenzeitlich die Snare vorbereitet werden. Hierzu wird der Snareteppich in die Mitte der kleinen Dreiecksleiste geschraubt, welche der Packung beiliegt. Dabei sollten die Lötstellen des Snareteppich nach unten zum Holz gerichtet sein. Nach diesem Zwischenschritt empfiehlt es sich zu pausieren bis, falls noch nicht geschehen, alle bisherigen Leimstellen getrocknet und die Spannvorrichtungen entfernt sind. Ist dies geschehen werden die Verbindungsstellen am Korpus Plan, also absolut Flach geschliffen. Wer hier bisher am besten auf Bündigkeit geachtet hat, der hat am wenigsten zu tun.
Dann kann die Dreiecksleiste mit aufgeschraubtem Snare Element in den Winkel zwischen Seitenleiste und Bodenplatte geleimt werden. Dabei wird sie so ausgerichtet, dass der Snareteppich am Ende etwas nach vorn aus der Cajon heraussteht. Wieder wird mit zwei Schraubzwingen der benötigte Druck aufgebaut. Die Trockenzeit beträgt etwa 2 Stunden. Wieder ist mehr besser. Die Anleitung arbeitet nahtlos weiter. Aus praktischen Gründen empfehle ich eine Pause bis die Spannung wieder entfernt werden kann.
Nun wird die gesamte Rückseite der Cajon, also die Seite ohne Leisten und Snare- Element, mit Leim bestrichen. Vorsichtig wird die Rückplatte mit Schallloch so aufgelegt, dass diese auf allen Seiten etwa gleich weit übersteht. Unter der Cajon führt man wieder die Spanngurte hindurch. Oben drauf legt man die Multiplexplatte, die gleich den Druck verteilen soll. Nun werden die Spanngurte nämlich um Cajon und Platte gespannt. Wieder muss der Leim nun etwa 2 Stunden trocknen. Nino macht dies etwas umständlicher und verzichtet darauf zu warten bis die Spannung vom Snare Element genommen werden kann. Gerade für Anfänger ist das Warten aber sehr viel sicherer. Auch hier gilt: Nach dem Spannen noch mal prüfen dass nichts verrutscht ist. Wer diesen Schritt nicht anders wagen möchte, der kann die Rückwand auch mit Klebeband fixieren damit sie nicht verrutscht. Beim Spannen hilft dies vermutlich. Es geht aber sehr gut auch ohne. Die beiden Stunden Trockenzeit können teilweise mit weiterer Arbeit verwendet werden.
Hier muss in der Bauanleitung von Nino der genaue Plan gesucht werden, nach dem die Bohrlöcher in die Spielfläche gebohrt werden müssen. Zum Abmessen empfehle ich persönlich ein Geodreieck, mit dem die Abstände voneinander und vom Rand in einem Ansatz ermittelt werden können. Dann wird mit dem 3mm Bohrer vorgebohrt und mit dem 12 mm Senkbohrer eingesenkt. Dies sind 15 Löcher. Ist dies geschafft wird die Spielfläche mit dem Rahmen verschraubt. Hierzu muss sie sauber aufgelegt werden und, wie schon die Rückplatte, gleichmäßig geringen Überstand an allen Seiten haben. Wieder kann optional mit Klebestreifen fixiert werden. Das Logo muss auf der Unterseite der Cajon, also beim Snare Element, sein. Nun wird geschraubt. Dabei emfiehlt es sich zunächst zwei diagonal gegenüberliegende Ecken zu schrauben. Danach kann nichts mehr verrutschen. Achtung: Die Schrauben um Sprünge zu vermeiden auf keinen Fall überdrehen. Lediglich schrauben bis sie in der vorgebohrten Senkung eben verschwunden sind.
Im nächsten Schritt werden Überstände der Front- und Rückenplatte geschliffen. Auf Wunsch können auch Ecken und Kanten mit Maß abgerundet werden, was eine schönere Optik verspricht und oben auch im Spielgefühl Sinn macht.
Zuletzt müssen noch die vier Füße am Boden angeschraubt werden. Um die gleiche Position in jeder Ecke zu erreichen empfehle ich zum Messen wieder ein Geodreieck.
Nun kann die Snare Cajon gespielt werden. Für Kinder befinden sich im Karton noch Schablonen, die den Grundstock zur Verzierung mit Farben legen sollen. Erwachsenen rate ich zur Behandlung mit Holzöl. Dieses stärkt Robustheit und Optik der Snare Cajon aus dem Bausatz.