Dieser Cajon Bausatz besticht dadurch, dass er ohne jedes handwerkliche Geschick leicht zusammengebaut werden kann. Dabei werden alle nötigen Teile, samt Werkzeug, schon mit geliefert. Alles was man selbst noch beisteuern muss ist ein Akkuschrauber. Neben der modernen Cajon mit Snare- Sound, welchen dieser Bausatz in seiner besten Form liefert, was auch durch verstellbare Clap Corners weiter verfeinert wird, kann dieser Cajon Bausatz auch als traditionelle peruanische Cajon genutzt werden. Hierzu wurde er so gestaltet, dass das Sela Snare System unkompliziert herausnehmbar ist.
Die mit Edelfurnier beschichtete Schlagfläche, sowie die sonstigen hochwertigen Materialien, die sonst nur bei deutlich höherpreisigen Cajons zum Einsatz kommen, sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache, die für diesen Bausatz spricht. Selbst ein Bit für den Akkuschrauber, der selbst noch benötigt wird ist schon im Lieferumfang enthalten, sodass keine Gefahr besteht die Schrauben mit dem falschen Bit zu beschädigen. Bei diesem Cajon Bausatz wurde auf beeindruckende Art an wirklich alles gedacht. Und nicht nur der Cajon Bausatz selbst und alle benötigten Werkzeuge sind im Umfang enthalten. Auch eine Cajon Schule auf CD wurde beigelegt, sodass auch Neulinge schnell Spaß an den Klängen ihrer Sela Snare Cajon finden werden. Den Bau habe ich im Selbstversuch einmal durchgespielt und habe im Folgenden einmal eine Anleitung zusammengestellt.
Aufbau – Schritt für Schritt Anleitung
Zu Beginn des Zusammenbaus sollte der Sela Snare Cajon Bausatz auf Vollständigkeit überprüft werden. Hierzu sollte wirklich jedes Teil aus der Verpackung genommen werden, wobei die Packliste abgeglichen werden kann. Es sind zwar keine Probleme zu erwarten, der Fehler liegt jedoch im Detail. Bei dieser Gelegenheit kann auch gleich ein erster Eindruck gewonnen werden ob alles intakt scheint und ob, wie zu erwarten ist, keine Transportschäden vom Versand herbeigeführt wurden. Die Teile waren sehr sicher verpackt, meine Erfahrungen mit der Post haben hier allerdings schon gezeigt, dass diese auch die beste Verpackung klein bekommt. Schon beim Entnehmen sollte man darauf achten, dass man die Dähte der Snare- Traverse auf keinen Fall verbiegt und sie dementsprechend auch so lagern, dass sie nicht versehentlich beschädigt werden können. Ich würde diese daher etwas abseits legen damit nicht versehentlich etwas darauf landet.
Als nächstes sollte man einen Arbeitsplatz einrichten, der mindestens 60×80 cm Platz bietet. Im Idealfall kann dieser, zum Schutz der Teile bei der Montage, mit einem weichen Tuch ausgelegt werden. Was den Platz angeht habe ich einen Holzesstisch gewählt. Dieser bot mehr platz, was für die Bewegungsfreiheit von Vorteil war. Zunächst sollte das Tuch jedoch noch beiseitegelassen werden. Es kommt in späteren Arbeitsschritten zum Einsatz. Ebenfalls als wichtiger Teil der Vorbereitung gilt das einfädeln der Spanngurte, die später zum Verleimen benötigt werden. Dabei wird das Ende ohne Schnalle durch den vorgesehenen Schlitz der Schnalle geführt. Wichtig ist dabei darauf zu achten, dass man die Gurte keinstenfalls verdreht.
Als nächstes wird der Korpus zusammengesetzt und verleimt. Hierzu werden die Teile des Korpus hergenommen und ausgerichtet. Wie ist leicht zu erkennen, da die Teile auf Gährung geschnitten wurden. Diese Flächen werden auch verleimt. Die mitgelieferten Leimtuben werden an der Spitze mit einer Schere aufgeschnitten. Begonnen wird mit den größeren rechteckigen Seitenteilen. Diese können so gehalten werden, dass die Gährungsschnitte jeweils oben und unten ein V ergeben. Dieses V kann nun bequem mit Leim behandelt werden. Hierbei ist es wichtig, dass ausreichend Leim genommen wird, der an wirklich jeder Stelle mit dem beiliegenden Pinsel verteilt wird. Hierzu hält man die Teile am besten, aufrecht auf dem Tisch stehend, vor sich fest und behandelt die obere Seite. Ist man fertig dreht man einfach die behandelte Seite nach unten und macht auf der anderen, ebenfalls V-Förmig erscheinenden, Seite der beiden Platten weiter. Danach legt man diese kurz beiseite. Dabei sollte man darauf achten, dass diese so liegen dass sie nirgends festkleben können. Auch nicht aneinander. Sie sollten also etwas gegeneinander verschoben oder einzeln hingelegt werden, da der Leim im V sie sonst zu verkleben drohen würde. Diesen Vorgang bei den kleineren Teilen für Boden und Deckel genauso widerholen. Dabei sollte flott gearbeitet werden damit der Leim nicht zu früh aushärtet.
Nun werden die geleimten Teile auf die nicht beleimten, nicht auf Gährung geschnittenen, Seiten gestellt. Dies ist nur beim ersten Seitenteil eine wacklige Angelegenheit. Die langen Seitenteile stehen etwas besser, weshalb ich mit solch einem anfangen würde. Danach können Decke und Bodenteil, der Gährung entsprechend, angefügt werden. Da der Leim schon jetzt etwas Halt gibt und die Teile sich gegenseitig stützen bekommt man hierbei meiner Erfahrung nach keine Probleme. Rechtshändern würde ich raten das Linke Seitenteil zuerst zu nehmen, dann die Decke, das rechte und zuletzt das Bodenteil von unten anzufügen. Hat man alles korrekt gemacht sieht man einen rechteckigen Kasten ohne Deckel und Boden vor sich auf dem Tisch.
Nun kommen die vorbereiteten Spanngurte zum Einsatz. Einer wird am unteren Teil, etwa 2 cm über dem Tisch, um unseren „Kasten“ gelegt, der andere am oberen Teil. Dabei werden beide zunächst vorgespannt und später fester gezogen. Der Hersteller empfiehlt darauf zu achten, dass der Verschluss in eine bestimmte Richtung schaut um richtig zuziehen zu können. Meiner Erfahrung nach geht es auch in die andere Richtung, wichtig ist nur, dass am Ende beide Verschlüsse in die Selbe Richtung schauen. Also nicht zu lange Zeit mit der Richtung der Gurte verschenken. Der Leim möchte trocknen. Nun ist es an der Zeit zu prüfen ob die Brettchen an den Ecken nach oben, also später bei der zusammengebauten Cajon an Vorder- und Rückseite, schön bündig miteinander abschließen. Ist dies nicht der Fall empfiehlt der Hersteller einen Hammer zur Korrektur. Ich würde diesen dann jedoch auch polstern, etwa mit einem Tuch, um nicht mit dem Metallenen Hammer das Holz zu zerbeulen.
Nun müssen die Gurte gespannt werden. Hierzu stellt man den Kasten auf. Und zwar so, dass die Verschlüsse nach unten zeigen. Die Cajon auf Decken- oder Bodenplatte gestellt wird dazu nahe an den Tischrand gestellt. Dort kann man die Enden der Spanngurte bequem nachunten ziehen um zu spannen. Nun kann auf der Innenseite auch der herausgedrückte, überschüssige Leim aus den Ecken mit einem Tuch abgewischt werden. Der trocknende Korpus kann nun erstmal beiseitegeschoben werden.
Nun wird die Spielfläche (furnierte Platte mit Sela Logo) an den, durch feine Einstiche markierten Stellen, vorgebohrt. Hierfür benötigt man den Bohraufsatz des Akkuschraubers und eine Unterlage, etwa ein Stück Holz, die verhindert, dass in den Tisch gebohrt wird. Außerdem muss unbedingt, um Risse zu verhindern, von der Seite mit Logo aus gebohrt werden. Feine Späne werden mit dem Schleifklotz aus der Packung entfernt. Allerdings vorsichtig und mit wenig Druck. Das ist meiner Erfahrung nach wichtig um die Spielfläche nicht unschön werden zu lassen.
Nun wird der Korpus, der mittlerweile begonnen hat zu trocknen, genommen und auf die lange Seite gelegt. Die Halterungen für die Snare Leiste werden angebracht. Hierfür hat der Hersteller extra eine Montagehilfe zum bündig anlegen geliefert. Dennoch empfehlen sich hier für handwerkliche Anfänger zwei helfende Hände zum besseren Halten. Mit dem Akkuschrauber und dem beiliegenden Bit werden auf beiden Seiten die Halterungen angeschraubt. Ebenfalls mit dem Akkuschrauber wird auf beiden Seiten eine Schraube zur Hälfte eingedreht, die verhindert dass die Snare Leiste ganz auf dem Boden aufliegt. Dabei kommt zum Maß nehmen wieder die Montagehilfe zum Einsatz. Es empfiehlt sich an dieser Stelle Minute 12 des Herstellervideos zu schauen um genau zu begreifen wie diese angelegt werden muss.
Nun muss noch die Rückseite (Seite mit dem Schallloch) bearbeitet werden. Die Außenkanten und die Kanten des Schalllochs müssen hier erst abgeschliffen werden. Hierbei einfach mit dem beiliegenden Schleifpapier sanft über die Kanten fahren. Nun kann die Rückseite auf den, immer noch mit Gurten fixierten, Korpus geschraubt werden. Wichtig hierbei ist: Die Rückseite des Korpus ist die Seite ohne Snare Halterung. Ebenfalls wichtig ist: Die Snare Halterung ist am Boden. Das Schallloch muss auf die entferntere Seite schauen. Genau aufgelegt wird überall etwas Rest Holz überstehen.
Nachdem die Schrauben in die vorgebohrten Löcher geschraubt wurden kann auch die Spielfläche angebracht werden. Das Prinzip ist dasselbe wie auf der Rückseite. Zu beachten ist nur, dass der Schriftzug unten, bei der Snare Halterung, sein und natürlich nach außen schauen muss. Außerdem liegt der Korpus nun auf der Rückwand. Hier kann das Tuch zum Einsatz kommen, um Kratzer zu vermeiden. Außerdem darf nicht zu tieft geschraubt werden. Die Spielseite ist empfindlicher als die Rückseite und könnte Schaden nehmen.
Die Gurte können jetzt entfernt werden. Gespielt darf sie noch nicht werden. Der Leim benötigt noch etwa 3 Stunden. Ich persönlich würde die Cajon noch bis zum nächsten Tag ruhen lassen. Alles was jetzt noch zu tun ist ist das Abschleifen der Kanten. Wenn diese abgerundet sind ist es reine Optik, diese noch komplett bündig zu schleifen. Theoretisch ist die Cajon jedoch schon bespielbar und es geht nur noch ums Aussehen. Dabei sollte aber Acht gegeben werden, dass man nicht gegen die Maserung schleift. Sonst kann es schnell schlechter aussehen als gäbe es Überstände. Der Tipp, dass Rundungen an den Kanten für ein schönes Spielgefühl geschliffen werden sollte ist, nach persönlicher Erprobung nachvollziehbar.
Optional aber absolute empfehlenswert ist die Behandlung des Holzes an dieser Stelle mit Hartwachsöl. Ist dies geschafft können noch die vier Gummifüße an den Boden geschraubt werden. Dabei kann die Montagehilfe wieder eingesetzt werden, muss jedoch nicht zwingend. Die Snaretraverse kann durch das Schallloch eingesetzt und entfernt werden. Die Cajon ist nun fertig und bespielbar. Lediglich die Möglichkeit der Clap Corners habe ich persönlich außen vor gelassen.