Sela Cajon Schnellbausatz SE 037 im Test
Dieser Sela Cajon Schnellbausatz wird schnell unterschätzt. Das kleine Wort Schnellbausatz lässt dieses Instrument zum Eigenbau weniger Erwartungen wecken, als es erfüllen kann. Mit einem speziellen System zum Bau, welches anders als andere Sela Cajon Bausätze auch ohne Leimen funktioniert, bringt die Cajon dennoch die Qualitäten der anderen Bausätze mit und sieht dabei noch weitaus besser aus, mit ihren runden Kanten. Natürlich ist auch eine Snare enthalten, sodass die Cajon, wie bei Sela üblich, als Snare Cajon oder als traditionelles, peruanisches Instrument gespielt werden kann. Den schnellen Aufbau habe ich getestet und eine eigene Anleitung verfasst. Dabei wäre diese kaum nötig, so einfach und selbsterklärend funktioniert der Aufbau.
Anleitung zum schnellen Cajon- Bau
Wie bei allem gilt auch hier: Zu allererst habe ich den Packungsinhalt auf Vollständigkeit und Unversehrtheit überprüft. Sela hat mich einmal mehr nicht enttäuscht. Als Arbeitsplatz nutzte ich eine kleine Werkbank. Ein Tisch mit, nach Herstellerangabe, 60×80 cm Platz ist auch ausreichend. Naturgemäß rate ich persönlich zu etwas mehr.
Sela empfiehlt zunächst alle Teile zu schleifen. Ein Schleifschwamm liegt bei. Ich würde zumindest die edel wirkende Furnierseite nur dann schleifen, wenn ich einen Grund finde. Falls nötig darf auf keinen Fall über den Sela Aufdruck geschliffen werden und beim Furnier nur mit sehr sanftem Druck. Gerade hier ist schnell ein zu großer Druck erreicht. Daher vor allem für Nicht- Heimwerker der Rat die Spielplatte ungeschliffen zu lassen, wenn möglich.
Die Rückseite wird zunächst mit Schleifpapier leicht geschliffen und danach mit dem Schwamm. Auch die kanten der Platte sollten geschliffen werden. Vor allem im Schallloch, wo ein angenehmes Gefühl zum Tragen erzeugt werden soll. Auch die Außenseiten sollen mit dem Schleifschwammbearbeitet werden. Ich persönlich würde an der Bodenplatte üben. Erste Fehler lassen sich dort verstecken. Beispielsweise sollte man immer mit und niemals gegen die Holzmaserung schleifen. Ebenfalls geschliffen werden sollen die gut erkennbaren, zurechtgesägten Stege, die in die Eckleisten gesteckt werden sollen. Diese sollen abgeschrägt werden um besser zu passen. Hier ist sehr viel Vorsicht geboten. Zu Viel ist nicht gut. Die Teile sollten nicht zu wackeln drohen. Eher versuchen ob es auch ohne Bearbeitung gut passt und im Zweifelsfall entgegen der Anleitung unbearbeitet lassen. Sonst auf gar keinen Fall mit mehr als 1-2 Schleifbewegungen anschrägen. Eben die Eckleisten, welche später alles verbinden sollen auch geschliffen werden. Die runden Teile haben an ihren Enden rechtwinklige Kanten. Die klar erkennbar außenliegenden Kanten sollen abgerundet werden. Dies ist deutlich zu empfehlen. Schon deshalb, weil sie nicht zum sonst sehr schön abgerundeten Look passen würden. Dafür zunächst den Schleifschwamm mit dem Schleifpapier umwickeln und grob vorarbeiten bevor mit dem reinen Schleifschwamm schön glatt nachgearbeitet wird.
Im nächsten Schritt sind endlich alle Vorbereitungen abgeschlossen. Je ein Decken- beziehungsweise Bodenteil soll mit Hilfe der Eckleisten mit einem Seitenteil zusammengesteckt werden. Beide Teile werden mit einem Akkuschrauber an den, an den Seitenleisten vorgebohrten, Löchern verschraubt. Zuvor muss man absolut sicher gehen, dass alles eng anschließt und kein Spalt bleibt. Hat man alles richtig gemacht erhält man zwei L-Förmige Teile. Am Ende des langen Brettes jeweils einen der übrigen Eckleisten anbringen. Mein Tipp: Beide L noch einmal genau nebeneinander liegend anschauen. Haben beide die exakt selben Maße, dann hat man alles richtig gemacht.
Nebeneinander liegend kann man dann auch die Führungen für den Snare- Einschub anbringen. Dafür wird die Montagehilfe beim einen L im Winkel angelegt und die Führung an die Montagehilfe. Dort wird sie mit zwei Schrauben in den vorgebohrten Löchern verschraubt. Beim andern L wird, nach demselben Prinzip und auf derselben Seite, liegen die Teile nebeneinander, aber unbedingt an dem Ende des langen Brettes an dem noch nichts anliegt die zweite Führung angebracht.
Nun kann man beide Hälften des Rahmengestells zusammenfügen und verschrauben. An dieser Stelle können helfende Hände praktisch sein, da man im Inneren des entstandenen Rechtecks schrauben muss. Es geht jedoch auch ohne. Hat man alles richtig gemacht müssen die beiden Führungsschienen für das Snare Element exakt gegenüber voneinander liegen.
Nun kann die Rückseite mit dem Schallloch angebracht werden. Der Hersteller empfiehlt diese mit Klebeband zu fixieren damit nichts verrutscht. Helfende Hände sind auch hier die bessere Lösung. Wer Schraubklemmen zuhause hat kann, wie ich, auch diese nutzen. Hier empfiehlt sich jedoch ein polsterndes Tuch oder Modelle mit gepolsterten Kontaktstellen um Spuren im Holz zu vermeiden. Es liegt ein Nagel bei, der den Sinn hat die Löcher anzukörnen, damit man die Schrauben leichter gerade eindrehen kann. Die Schrauben sollen bündig aber nicht zu fest eingedreht werden um das Holz nicht zu beschädigen. Daher ist es auch unerlässlich diese wirklich gerade einzuschrauben. Besser etwas Zeit opfern und sehr genau arbeiten. Der Empfehlung mit zwei Schrauben an gegenüberliegenden Ecken anzufangen sollte man unbedingt folgen. Sind diese geschafft kann nichts mehr verrutschen und Schraubklemmen, Klebeband oder helfende Hände werden nicht mehr benötigt. Anschließend kann dasselbe Vorgehen mit der Vorderseite wiederholt werden. Dabei muss die Cajon auf die schon montierte Rückseite gelegt werden. Je nach Untergrund empfiehlt sich ein polsterndes Tuch um ärgerliche Kratzer zu vermeiden. Eben darum sollte auch zuerst hinten und danach die empfindliche Spielfläche montiert werden und nicht anders herum.
Zuletzt müssen lediglich noch die vier Füße in den Boden geschraubt werden. Es empfiehlt sich den Falz zwischen Ecke und Bodenplatte für den einen, die Montagehilfe für den anderen Abstand zu nutzen. So lassen sich alle Füße mit gleichem Abstand montieren. Nun ist die Cajon fertig. Im klassischen Modus der peruanischen Cajon lässt sie sich sofort bespielen. Für den unverwechselbaren Klang der modernen Snare Cajon muss nur noch die Snare Traverne hinten durch das Schallloch nach vorne in die Führung gelegt werden. Auf Wunsch kann sie auch jederzeit wieder entfernt werden.
Zusätzliche Klangvariationen mit Clap Corners
Wer Clap Corners nutzen möchte sollte an den oberen Ecken jeweils die erste Schraube in jede Richtung leicht lösen und in den Spalt der entsteht ein kleines Stück Pappe, in der Stärke einer Visitenkarte stecken. Schraubt man nun wieder zu bleibt ein minimaler Spalt, der für den Clap Corner Effekt sorgt.
Mein Pflegetipp: Das Holz der Cajon lässt sich auch wunderbar mit speziellen Pflegeölen geölt werden. Dies gibt der Cajon auch eine optisch noch hochwertigere Note.
Unser Testfazit zum Sela SE037 Cajon Bausatz
Der Aufbau gelang super schnell. In 45 Minuten hatten wir die Cajon zusammengebaut. Der große Vorteil gegenüber den anderen Bausätzen von Sela, Meinl oder Schlagwerk ist, dass hier kein Holzleim benötigt wird um die Cajon zusammen zu bauen. Trotzdem hat Sela hier eine sehr gute und schöne Möglichkeit gefunden. Durch die Eckteile sieht die Cajon sogar echt schick aus. Auch der Klang ist einwandfrei. Wir geben diesem Cajon Bausatz 5 von 5 Sternen.
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